Erfahrungsbericht Movens 3D - Trainer
Männlich, zu diesem Zeitpunkt 44 Jahre alt. Sporttherapeut, Sportwissenschaftler, Dr. phil.
Kurzbeschreibung: Bei angeborenem Wirbelgleiten Lendenwirbelsäule (L5/S1) ereignete sich am 28.08.2017 ein akutes Ereignis mit vorübergehendem Funktionsverlust rechtes Bein und starken Schmerzen, Sensibilitätsstörungen, etc.
Am 13.09.2017 OP: Versteifung der Wirbelsäule incl. 2 neuer Bandscheiben (Cage + Knochenmasse) und Erweiterung der Nervenausgänge, etc.
Nach der OP Komplikationen mit Glutealinsuffizienz auf der ursprünglich nicht betroffenen Seite incl. Fußheberschwäche.
Diagnosen: |
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Angeborene Spondylolisthesis (ICD: Q76.21: Verschieben von Wirbeln gegeneinander: „Wirbelgleiten“) mit zu diesem Zeitpunkt Schweregrad Meyerding Grad II (Verschiebung des Wirbels zwischen 25 und 50%). Am 28.02.2017 Kompression von Nervenwurzeln und Nervenplexus bei Bandscheibenschäden (ICD: G55.1) mit Spinalkanalstenose Lumbosakralbereich (ICD 48.07) è rechte Seite betroffen: Schmerzen, Sensibilitätsstörungen, Funktionsverluste (u.a. Fußheberschwäche) mit deutlicher Einschränkung Gehen, etc. |
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OP am 13.09.2017: |
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„Versteifung und künstliche Bandscheiben inkl. Einbringung von künstlicher Knochenmasse“: Dorsale Dekompression des Spinalkanals (Entfernung von Anteilen, welche den Druck auf den Spinalkanal ausüben) durch Laminektomie (Entfernung des hinteren Wirbelbogens. Dabei wird der Wirbelbogen mit dem Dornfortsatz eines oder mehrerer Wirbel entfernt) von L4 und L5 incl. Arthrektomie (u.a. Erweiterung Nervenaustrittsloch) bds. Repositionsspondylodese mit Reluxierung des Segmetns L5/S1 (der abgeglittene Wirbel wird mit einer Schraubenkonstruktion zurückgezogen). Ausgleich der Spondylosisthesis. Implementierung eines Schraubenstabsystems sowie nach Entfernung der Bandscheibe L4/5 und L5/S1 Implementierung je zweier Peek-Cages.
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Stand ab ca. Anfang Oktober |
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Im Verlauf entwickelte sich eine postoperative Komplikation auf der ursprünglich nicht betroffenen Seite: Glutealinsuffizienz, Fußheberschwäche. Funktionsstörung/Schmerzen durch Gelenkfunktionsstörung. Aktuelle Diagnosen im Oktober 2017 |
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M51.2 G
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Sonstige näher bezeichnete Bandscheibenverlagerung Lumbago durch Bandscheibenverlagerung |
M47.29 G
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Sonstige Spondylose mit Radikulopathie (Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln); nicht näher bezeichnete Lokalisation |
G55.2 G
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Kompression von Nervenwurzeln und Nervenplexus bei Spondylose |
Ausgangssituation bei Aufnahme des Trainings mit dem Sprunggelenkstrainer Movens 3D
Mehrwöchiges liegen unter starker Medikation (u.a. auf Morphiumniveau) nach der OP am 13.09.2017. Gehen nur eingeschränkt möglich. Dann auftreten der o.g. Komplikationen (ab ca. Anfang Oktober) auf der ursprünglich nicht betroffenen linken Seite. Ergebnis: weiteres mehrwöchiges Liegen mit Liegezeiten > 20 Stunden pro Tag. Gehen zunehmend nicht mehr möglich. Extreme Schmerzen, etc. Trendelenburg und Dùchenne positiv: Hüfte links geht unkontrollierbar weg. Ausgeprägte Fußheberschwäche (Fersenstand nicht möglich; Fuß klatscht bei Gehen auf). Gangbild miserabel, große Schmerzen. Im Zeitraum von 2 Monaten ca. 4 kg Muskelmasseverlust und starker Rückgang der Beinkraft. Gehen auch unter diesem Aspekt nur bedingt möglich.
Trainingsverlauf
Täglich ca. 20 Minuten (2 Sätze a 20 Wiederholungen, beide Seiten). Einstieg Stufe 1. Ich konnte mich festhalten und die betroffene Seite gut entlasten. Es gelang mir zunehmend eine Neuanbahnung/Reinnervierung: Ein mühseliger, zunächst frustrierender Prozess. Aber immerhin konnte ich gezielt arbeiten. Innerhalb von 4 Wochen (ergänzt um vorsichtige kurze Geheinheiten) steigern der Intensität auf Stufe 4. Weiter 20 Minuten täglich alle Bewegungsoptionen (3 Sätze a 20 Wiederholungen). Weiteres Steigern der Intensität, Reduzierung der Trainingshäufigkeit auf 3x/Woche bei 3 Sätze a 10 Wiederholungen). Bis Anfang Januar konnte ich auf Stufe 8 Steigern.
Ergebnisse des Trainings nach 3 Monaten
Zunehmende Stabilisierung des Sprunggelenks. Optisch deutliche Verbesserung der Fußgewölbe incl. entsprechender Verbesserung der Kraftfähigkeiten. Extrem positive Auswirkungen auf die Gehfähigkeit. Durch Zunahme von Stabilität/Kraft des linken Fußgelenks (und dadurch Rückgang der Fußheberschwäche) verbesserte sich das Gangbild zunehmend. Ferner konnte ich länger gehen. Die Fortschritte „unten“ am Fußgelenk wirkten sich auch auf den Hüftbereich aus: Seit Januar kann ich zunehmend die linke Hüfte kontrollieren (Sackt nicht mehr weg und zunehmende Innervation und Funktion des kleinen und mittleren Gesäßmuskels und damit der ersehnte Rückgang der Glutealinsuffizienz) und ein Fersenstand sind mir wieder möglich. Gangbild wird zunehmend normal und ich bin 2-3 Stunden gehfähig. Inzwischen fängt das eigentliche Operationsgebiet an zu arbeiten und es geht gut voran.
Persönliche Einschätzung
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich heilfroh bin mich entschlossen zu haben ab Mitte Oktober das Gerät für eine gewisse Zeit zu mieten. Gehen ging zu diesem Zeitpunkt nicht/nur bedingt möglich und die enormen Liegezeiten incl. Medikation machten mich echt fertig. Trotz meiner Ausbildung zum Sporttherapeuten wusste ich nicht mehr was ich tun sollte.
Im Gegensatz zu Theraband und sonstigen Übungen mittels Fußgymnastik ohne Gerät war mir hier ein Training aller Bewegungsrichtungen des Fußgelenks sowie Einwärts- und Auswärtsrotation des Beines kontrolliert und dosiert möglich. Ich konnte systematisch arbeiten. Ich bin absolut davon überzeugt, daß das Training mit diesem Gerät die Wiederherstellung meiner Gehfähigkeit enorm unterstützt hat. Ich kann das Gerät nur jedem empfehlen, der Wirbelsäulen- oder Bandscheibenprobleme oder sonstige „Nervengeschichten“ (neuronale Schädigungen, Insuffizienzen ab Lendenwirbelsäule abwärts) hat: Wer „unten“ nicht genügend Stabilität hat, kommt in keine saubere Aufrichtung. Es werden nie die richtigen Muskeln angesprochen und eine saubere Abfolge in der Muskelkette incl. Stabilisierung in der Wirbelsäule wird nicht erreicht. Die Option der Mietbasis empfand ich als vorteilhaft.
Dr. phil. Oliver Göhl
Sportwissenschaftler, Sporttherapeut
Gartenstr. 5
97461 Hofheim
Persönliche Stellungnahme gerne unter: ogoehl@freenet.de